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Psychotherapie

Psychische Probleme sind sehr weit in der Allgemeinbevölkerung verbreitet. Jeder Dritte ist mindestens einmal im Leben davon betroffen. Die Gründe, warum wir anfällig für psychische Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen sind, sind vielfältig. Es sind Faktoren wie Vererbbarkeit, der nachhaltige Einfluss negativer Kindheitserfahrungen auf unsere Psyche und Entwicklung, das Fortbestehen erworbener maladaptiver Bewältigungsstrategien, dysfunktionale Lebensstile, körperliche Probleme und nicht zuletzt gesellschaftliche und umweltbedingte Faktoren wie stressige Arbeitsplätze, sozialer Druck und die Auswirkungen kritischer Lebensereignisse und Krisen, die dabei eine Rolle spielen.

Die gute Nachricht ist, dass die Psychologie im Verbund mit den Neurowissenschaften inzwischen gut in der Lage ist, unser Verhalten und Erleben zu erklären und daraus Interventionen abzuleiten, die es Betroffenen erlauben, gezielt an den Punkten bei sich zu arbeiten, die ihnen eine nachhaltige Veränderung in eine gewünschte Richtung versprechen. Oft sind es konkrete Ziele wie die Verbesserung der Selbstbehauptung, die Steigerung des Selbstwertes, mehr Impulskontrolle, konsequentere Selbstfürsorge oder allgemein der Wunsch nach einem gesünderen Umgang mit Beziehungen und Gefühlen, die in einer Therapie als Veränderungsziele formuliert werden.

Was ist mein Behandlungsansatz und warum ist er hilfreich?

Als Verhaltenstherapeut arbeite ich integrativ und lösungsorientiert mit dir. Manchmal reicht es aus, auf der Ebene von Bewältigungsstrategien zu agieren. Etwa zu lernen, Gefühle besser zu regulieren oder sich effektiver abzugrenzen oder zu entspannen. Auch die Arbeit an problematischen Glaubenssätzen kann helfen, sicherer und gelassener mit Problemen umzugehen. Manchmal kann es sinnvoll sein, mittels Techniken wie EMDR oder Hypnotherapie schwierige Gefühle erst zu konfrontieren oder ein Trauma zu bearbeiten, bevor eine Veränderung auf der Verhaltensebene erreicht werden kann. Das konkrete Vorgehen wird mit dir genau abgestimmt und muss für dich in jeder Phase des Prozesses Sinn machen.

Falls du dich eingehender mit meinem Behandlungsansatz vertraut machen möchtest, findest du unten einige interessante Fakten über die kognitiv-behaviorale Psychotherapie der sogenannten dritten Welle, welche meine Arbeit mit dir auszeichnet: 

Die Konzepte der dritten Welle der Verhaltenstherapie gelten als Weiterentwicklung der traditionellen Verhaltenstherapie und haben sich in der Psychotherapie aus mehreren Gründen als nützlich erwiesen:

  1. Die Betonung liegt auf dem gegenwärtigen Moment: Die Konzepte der Verhaltenstherapie der dritten Welle konzentrieren sich auf den gegenwärtigen Moment und den aktuellen Kontext der Person und nicht nur auf vergangene Erfahrungen. Dies ermöglicht eine größere Flexibilität und Anpassungsfähigkeit bei der Bewältigung aktueller Probleme.
  2. Akzeptanz und Achtsamkeit: Wir reden über und erproben Akzeptanz- und Achtsamkeitsstrategien, die dir helfen können, schwierige Gedanken, Gefühle und Erfahrungen auf eine nicht wertende Weise zu bewältigen und zwischen den Dingen zu unterscheiden, die du akzeptieren möchtest, weil sie „so sind wie sie sind“ und dem, was du verändern kannst, weil es möglich und sinnvoll ist.
  3. Konzentration auf die Funktion des Verhaltens: Wir konzentrieren uns auf das Verständnis der Funktion oder des Zwecks deines Verhaltens und nicht nur auf das Verhalten selbst. Dies ermöglicht ein ganzheitlicheres Verständnis der impliziten Motive von Verhalten und kann dir helfen, deine Muster besser zu verstehen und auf der Basis deiner Werte sinnvolle Entwicklungsziele zu formulieren.
  4. Einsatz eines breiten Spektrums an therapeutischen Instrumenten: In der Verhaltenstherapie der dritten Welle wird ein breites Spektrum an therapeutischen Instrumenten eingesetzt, darunter die kognitive Verhaltenstherapie, die Akzeptanz- und Commitment-Therapie und die Schematherapie. Dies ermöglicht es mir, dir einen umfassenderen und maßgeschneiderten Ansatz zu bieten, der deiner Komplexität als „bio-psycho-soziales Wesen“ gerecht werden soll..
  5. Rolle von Sprache und verbalem Verhalten: Die Konzepte der Verhaltenstherapie der dritten Welle betonen die Rolle von Sprache und verbalem Verhalten bei der Entstehung von Gedanken, Gefühle und Handlungen. Entsprechend wurden Techniken entwickelt, wie du bestimmte limitierende oder „tyrannische“ Gedanken (z.B. „du bist nicht gut genug“; „es wird bestimmt ganz schrecklich“, etc.) als Produkte deines Gehirnes verstehen lernst, die durch negative Erfahrungen entstanden, dich deshalb aber nicht zwangsläufig daran hindern müssen, entsprechend deiner Werte zu handeln, weil du sie als nicht zielführend erkennen und loslassen kannst.
  6. Kultur und Kontext: Die Konzepte der Verhaltenstherapie der dritten Welle beinhalten auch ein besonderes Verständnis für die Rolle von Kultur und Kontext bei der Formung von Gedanken, Gefühlen und Handlungen. Das Verständnis deiner eigenen kulturellen Prägung und Achtsamkeit gegenüber situativer Faktoren, die dein Verhalten und Erleben beeinflussen, verschafft dir multiple Perspektiven die neue Lösungswege aufzeigen und größere Vorurteilfreiheit ermöglichen.